Wie immer pünktlich… wie meistens schönes Wetter. Los geht es… von Asuncion nach Aregua, dem idyllisch eingebettetem Naherholungsgebiet am Lago Ypacarai. Ein kleines Künstlerstädtchen das weit über die Landesgrenzen bekannt ist durch seine Keramik und Schmuckherstellung. Von Generation zu Generation werden die handwerklichen Fähigkeiten des Töpferhandwerks und der Schmuckbearbeitung sowie die Geheimnisse um die Herstellung weitergegeben. Eine kurze Stippvisite am See und dann geht schon es weiter in das circa 14 Kilometer entfernte Ypacarai mit seiner Mautstelle an der Ruta 2 die wir zügig passieren um dann in Richtung San Bernardino zu fahren.
Das von Einwanderern gegründete San Bernardino ist die Sommerstadt schlechthin, vom Dezember bis in den März hinein trifft sich hier alles was Rang und Namen hat um in den Sommermonaten zu Feiern und zu Tanzen. Zahlreiche Discotheken und Events an den Wochenenden machen die Stadt zum Anziehungspunkt der Asuncioner Familien. Die ideale Lage am See macht SanBer, wie die Stadt umgangssprachlich genannt wird, zu der Touristenattraktion im Departemento Zentral.
Nach dem Besuch der Sehenswürdigkeiten fahren wir über Altos und Atyra nach Tobati, dem kleinen Dörfchen der Holzschnitzerkunst. Besser bekannt durch die Herstellung von Ziegeln und Keramik in seine zahlreichen kleinen und großen Ziegeleien. Nicht zu vergessen ist die Tabakproduktion rund um Tobati.
Caacupe… Wallfahrtsort und religiöser Mittelpunkt in Paraguay. Katoliken aus ganz Paraguay besuchen in den Wochen um den 8. Dezember die Basilika Nuestra Senora de los Milagros um die Jungfrau Maria zu verehren. Zahlreiche ambulante Händler bieten dort ihre waren an und haben dadurch den besten Verdienst des ganzen Jahres. Leider ist durch den riesigen Strom der Menschenmassen auch das Verkehrschaos vorprogrammiert. An den großen Landstraßen nach Caacupe befinden sich in dieser Zeit Sicherheitskräfte und Polizei und humanitäre Einrichtungen leisten erste Hilfe bei Notfällen und kleineren Blessuren. Hauptsächlich Blasen an den Füssen und kleinere Verletzungen sind die Folgen der oftmals Kilometerweiten Wanderungen. Außerhalb dieser Zeit ist Caacupe eine Stadt wie so viele in Paraguay.
Wenige Kilometer entfernt liegt eingebettet in der hügligen Landschaft der Cordilieren die Stadt Piribebuy. Durch den Triple Allianzkrieg (1869) erreichte diese Stadt eine traurige Berühmtheit wegen seiner blutigen Schlachten die die Stadt fas dem Erdboden gleichmachten.
Ganz anders der Badeort Chololo an der Verbindungsstraße nach Paraguari. Mit seinen kleinen Wasserläufen und zahlreichen kleinen Wasserfällen lädt er seine Besucher zum Verweilen ein um ein erfrischendes Bad im Kristallklaren Wasser zu nehmen. Dort befindet sich ein kleines Restaurant mit dazugehörigem Campingplatz. Das riesige Areal kann man gut zu einem entspannenden Spaziergang nutzen.
Vor uns liegt der Weg nach Paraguari, ein malerischer Anblick mit exzellenter Aussicht auf die Felsen des Altosgebirges. Die Stadt liegt herrlich eingebettet in einer weitläufigen Talebene. Auch hier fanden sehr blutige Schlachten statt. Paraguari und Cerro Porteno gegen den argentinischen General Belgrano.
Wir durchfahren Paraguari und kommen auf unsere Strecke nach Yaguaron. Nach 135 Jahren wurde die Kirche San Buenaventura endlich fertig gestellt, den Besichtigung darf man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Alonso de Buenaventura erbaute diese wunderschöne Kirche die im Jahre 1775 erst seine Vollendung erfahren sollte. Die Franziskaner Kirche besitzt eine von Indianern in sehr filigraner Schnitzkunst hergestellten Altar, über die Jahrhunderte hat er nichts von seiner Brillanz und Ausstrahlung eingebüßt. Die aus Pflanzen hergestellten Farben sind frisch wie am ersten Tag.
Rein äußerlich wirkt die im barockem und europäische Stil Kirche von Yaguaron eher schlicht, der einfache Glockenturm wurde im laufe der Zeit immer wieder zweckentfremdet als Wachturm benutzt. Durch die beidseitigen Säulengänge die durch ihre Einfachheit bestechen wirkt die Kirche sehr unauffällig zur inneren Schönheit die sich als ein wahres Meisterwerk indianischer Schnitzkunst entfaltet und das seines gleichen sucht.
Goldglänzenden Säulen und Skulpturen verzieren den prachtvollen Altar, die in Form eines Bechers hergestellte Kanzel ist reich verziert mit Heiligenfiguren die uns Geschichten aus der Bibel näherbringen. Mit der Anleitung der Franziskaner haben die Guarani – Indianer ein wahres und einmaliges Werk geschaffen.
Nicht nur die vielen Indianer waren damals fleißig… auch die Natur hat ein sensationelles Wahrzeichen geschaffen. Den Aufstieg auf den imposanten Felsen von Yaguaron sollte jeder unbedingt wahrnehmen. Von dort ist eine exzellente Ausicht auf die Stadt und die umliegenden Berge von Acahay und Paraguari. Dieser wunderbare Moment entschädigt für den schweißtreibenden Weg nach oben.
Diese Erlebnisse der Rundfahrt im Goldenen Dreieck werden sie noch lange in Erinnerung behalten.